WANTED: DEAD OR ALIVE - HOPALONG CAPACITY !

ATTENTION - WARNING, ELECTRONICS ON THE LOOSE

A reward of 500 microfarads has been offered for information leading to the arrest of Hopalong Capacity. This unrectified criminal escaped from a Weston standard cell where he had been clamped in ions awaiting the Gauss Chamber.

He is charged with the murder of his Aunt Enna and his Uncle Con Denser, as well as the induction of an 18-turn coil named Millie Henry, who was found choked and robbed of valuable joules. He is armed with a carbon rod and is a potential killer. Capacity is also charged with driving a D.C. motor over the Wheatstone bridge and refusing to let the band pass.

If encountered, he may offer series resistance. The Electromotive Force spent the entire night searching for him in a magnetic field where he had gone to ground. They had no success and now believe he has returned ohm via a short circuit.

He was last seen riding a megacycle with his friend Eddy Current who was playing a harmonic. Charges against Hopalong Capacity are being considered under those pertaining to Ohm's Law. Witnesses claim to have seen him wearing an AM band and he has been spotted hanging around the IF strip club.

EDDI WIRBELSTROM UND IONCHEN

Erschienen in der CQ-DL 10/1973

Es war einmal zur Zeit t=0 ein armer aber rechtschaffener Vierpol namens Eddi Wirbelstrom. Er bewohnte einen bescheidenen, möblierten Hohlraum mit Dielektrikum und fliessend warmem und kaltem Sättigungsstrom. Leider musste er während der kalten Jahreszeit für die Erwärmung der Sperrschichten noch extra bezahlen. Seinen Lebesunterhalt bestritt er mit einer Verstärkungszucht auf Transistorbasis.

Eddi Wirbelstrom liebte mit der ganzen Kraft seiner Übertragungsfunktion Ionchen, die induktive Spule mit dem kleinsten Fehlwinkel im ganzen Kreis, und die Tochter der einflussreichsten EMKs. Ihr remanenter Ferritkörper, ihre symmetrischen Netzintegrale und ihre überaus harmonischen Oberwellen beeinflussten die Suszeptibilität ausgedienter Leidener Flaschen, was viel heissen will.

Ionchens Vater, Cosinus Phi, ein bekannter Industriemagnat und Leistungsfaktor, hatte allerdings bereits konkrete Schaltpläne für die Zukunft seiner Tochter. Sie sollte nur mit einer anerkannten Kapazität mit ausgezeichnetem Nennwert angeschlossen werden. Aber wie so oft, der Zufallsbetrieb wollte es anders.

Als Ionchen eines Tages auf ihrem Mikrofarad vom Friseursalon nach Hause fuhr, sie hatte sich die neue Sinus-Steh-Welle anlegen lassen, da geriet ihr ein Sägezahn in die Filterkette. Eddi Wirbelstrom aber, der die Gegend periodisch frequentierte, eilte mit minimaler Laufzeit hinzu. Es gelang ihm, Ionchens Kippschwingungen noch vor Erreichen des Maximums der Amplitude abzufangen und gleichzurichten.

Es ist sicher nicht dem Zufall zuzuschreiben, dass sich beide bald wiedersahen. Eddi lud Ionchen zum Abendessen ins "Goldene Ringintegral" ein. Aber das "Ringintegral" war bekanntlich geschlossen. "Macht nichts", sagte Ionchen, "ich habe zu Mittag fast 0,2 Kilohertz gegessen und die Sättigungsinduktion hat bis jetzt gehalten. Ausserdem muss ich auf meine Feldlinie achten !" Unter irgendeinem Vorwand lud Eddi daraufhin zu einer Rundfahrt im Rotor ein. Aber Ionchen lehnte ab. "Mir wird bei der zweiten Ableitung immer so übel", und so unternahmen sie, ganz entgegen den Schaltplänen des Vaters Cosinus Phi, einen kleinen Frequenzgang ins nahegelegene Streufeld.

Der Abend senkte sich über die komplexe Ebene, und am Himmel erglänzten die Sternschaltungen. Eddi und Ionchen genossen die Isolierung vom lauten Getriebe der Welt. Nur ein einsamer Modulationsbrummer flog vorbei. Sanft plätscherten die elektromagnetischen Wellen am Gestade und leise rauschten die Röhren.

Als sie an der Wheatstonschen Brücke angelangt waren, nahm Eddi Wirbelstrom seinen ganzen Durchgriff zusammen und emittierte: "Bei Gauss, mein Ionschen, Deine lose Rückkopplung hat es mir angetan." Der Informationsgehalt dieser Nachricht durchflutete Ionchen mit grosser Steiheit. Sie entglitt der Kontrolle ihrer Zeitkonstante. Im Überschwange des jungen Glücks erreichten beide, voll ausgesteuert, die Endstufe, und wenn sie nicht gedämpft wurden, so schwingen sie heute noch.

FUNKERDEUTSCH IN ROMANFORM

Die folgende Geschichte stammt von den OMs bei DL0FF an der Seefahrtschule Hamburg, veröffentlicht in der DL-QTC 5/1970

M/S "Utlandhörn" dampfte unter der Supraleitung von Kapitän Squelch gegen den Wirbelstrom. An Backbord, mitten im Megawatt, blitzte der Leitstrahl der Leuchtturmröhre; der Dampfer war bis zum Oberstrich mit Stahlröhren und Bi-Metall beladen. Die Kabelbäume waren schon bereit und der Zimmermann stand an der Ankerwickelmaschine, denn man wird in wenigen Kilosekunden in Kaskode einlaufen. Der 2. Offizier war verstimmt, weil er Raumladung, Füllfaktor und Stromverdrängung berechnen musste. First Officer Henry Fax jedoch putzte schon seine Polschuhe mit der Kohlebürste, denn die Nacht würde er in der Milli-Bar verbringen, wo schon eine Batterie eiskalter Leidener Flaschen bereitstand. Es fiel ihm schwer, sich zu bücken, denn sein Spannungsbauch drückte gegen den Van-Allen-Gürtel. Der Arzt hatte gesagt, Fax würde bald auf dem Kirchhoff liegen, wenn er weiter so säuft, und hatte ihm Yagi-Übungen verordnet sowie etliche Klystrons induziert, was prompt zu einer Sprühentladung führte.

Der First Officer war schon künstlich gealtert und klagte manchmal über die Impedanz seines Pi-Gliedes. Seit 0,5 Gigasekunden war er mit Tetrode Beampower verlobt, aber er war recht bistabil und jetzt stand ihm der Sinn nach der Bit-Baud-Tänzerin Analyse Fourier, deren Momentanwert erheblich effektiver war. Henrys Pulsfolge-Frequenz verdoppelte sich, wenn er an Analysens Hüllkurven dachte. Die sinusförmige Schwinglinie dieser Teletype war einfach toll ! Sie ist ein Super-Sägezahn ... Analysens Innenwiderstand würde sich schon kompensieren lassen, wenn ihr erst einige energiereiche Flip-Flops durch die Schluckleitung gerieselt waren.

Fax stand schon an der Gangway, als die "Utlandhörn" an der Wheatstonebrücke festmachte. Die Steiheit dieser alten Aussenleiter war beträchtlich, und weil das Spanngitter kaputt war, musste man sich vor dem Durchgriff hüten. Der Bootsmann hatte für alle Fälle ein Netzwerk darunter angebracht, denn bei Belastung machte sie wilde Schwingungen.

In der Milli-Bar ist heute bestimmt Hi-Fi, wenn die Single-Side-Band zum neusten Modetanz Walkie-Talkie flotte Logarytmen spielt. Letzte Reise wollte ein gewisser Graf Oszillo Analysens Kniespannung abtasten, aber da zeigte sich Henry als ein rechter Boltzmann und vertrimmte den unerwünschten Nebenschluss mit gezielten Biegeschwingern, dass es nur so rauschte ! Er bekam dabei einen Quetschfuss, den er mit Polystyrol und Styroflex behandeln musste. Noch heute hat er einen sehr empfindlichen Fusspunkt.

Der Weg über das Sperrgebiet, über den Potentialberg und das Bremsfeld war ihm wohlvertraut - was von imaginärem Wert war, denn oft wurde die Rückleitung zum Kriechweg, wenn er einen Glimmer hatte ... Nun kam die letzte Ortskurve, und er sah schon die Eingangsstufe der Milli-Bar unter dem Lichtbogen, als plötzlich seine Braut Tetrode Beampower vor ihm stand !! Sie hatte sich in einer Schwebungslücke vor den Blicken versteckt und durch einen Luftspalt gespäht. Tetrode war sehr selbsterregt und der Funkeleffekt ihrer magischen Augen war unbeschreiblich, denn sie war mit einem Amplituden-Clipper der l.u.f.-Airlines hergeflogen, um Henry in ihren Fangbereich zu bekommen. Jetzt war er ihr in die Ionenfalle gegangen, denn Tetrode war fest entschlossen, nicht eher von Henry zu weichen, bis er, mit einem Wehnelt-Zylinder auf dem Kopf, vor dem Ringübertrager eine feste Kopplung mit ihr einging. Tetrodes Kilohertz chirpte, wenn sie an Henrys Ziehkapazität dachte. Sie wird ihn erst mal tüchtig demodulieren und dann seine Heuer in den Sperrtopf tun, um für ihre Aussteuerung Mittagsbestecke, Spannungsmesser, Leitunsgabeln und Kristallfilter zu kaufen. Frau Kapitän Squelch hat das auch so gemacht ...